Sehr geehrte Frau Leuthard

Die Welternährungsorganisation (FAO) belegt mit der kürzlich veröffentlichten Studie erneut,
dass die Auswirkung der industriellen Tierzucht durch den Fleischkonsum zum schlimmsten
Verursacher der Umweltverschmutzung gehört.
In der Umweltpolitik wurden bisher verschiedene Lösungsansätze in Betracht gezogen, um
die Umweltverschmutzung zu minimieren. Dabei wurden äusserst fragwürdige
Symptombekämpfungen eingeführt. Eines der jüngsten Beispiele war die Begrenzung der
Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h auf Autobahnen für einen beschränkten Zeitraum. Im
Weiteren plant der Bund CO2-Abgaben für bestimmte Personenfahrzeuge.
Im Kanton Luzern gehen die Symptombekämpfungen schon so weit, dass das Bundesamt
für Landwirtschaft den Schweinen ihren Auslauf an der frischen Luft verbieten will.
Ich bitte Sie zu berücksichtigen, dass mit solchen tierverachtenden Massnahmen die
Umweltverschmutzung nicht wirkungsvoll minimiert werden kann.
Nebst dem hohen Methanausstoss der Tiere sind weitere wichtige Faktoren durch den
Fleischkonsum und deren Auswirkungen auf die Umwelt zu berücksichtigen:
- Mehr als ein Drittel der gesamten Rohmaterialien und des fossilen Brennstoffes
werden für die Aufzucht von Tieren für den menschlichen Fleischverzehr verbraucht.
- Für die Herstellung von 100 Gramm Fleisch werden 2000 Liter Wasser verbraucht.
Zudem ist die Fleischindustrie für die grösste Wasserverschmutzung verantwortlich.
- Etwa 80% der landwirtschaftlichen Flächen werden genutzt, um Tiere zu züchten.
Viele weitere Negativfaktoren der Umweltbelastung werden durch den Fleischverzehr
hervorgerufen, wie dies eine Studie der FAO deutlich aufzeigt.
Wenn den Tieren der Auslauf infolge Intensivhaltung unterbunden wird, muss dem Tierfutter
vermehrt Antibiotika und chemische Zusätze beigemischt werden. Wie man aus bisherigen
Forschungen weiss, ist die Auswirkung von diesen Zusätzen auf die Gesundheit der
Menschen durch den Fleischkonsum langfristig gesehen ungewiss. Die Intensivhaltung führt
also zu einem erhöhten Gefahrenpotential der menschlichen Gesundheit.
Aus ethischen, gesundheitlichen und ökologischen Überlegungen sind
Allternativlösungen umzusetzen, die den Fleischkonsum eindämmen.
Eine sehr wirkungsvolle Lösung zur Reduktion unerwünschter Schadstoffe ist daher
die Einführung der Fleischsteuer!

Freundliche Grüsse