Darum braucht es dringend die Fleischsteuer

„325.000 km² Regenwald werden jedes Jahr vernichtet,
um auf dem Boden Tiere für den Verzehr zu züchten
und weitere Flächen um Soja für Schlachttiere anzubauen“



Einleitung
Laut den Erhebungen des Ökologen Dr. G. Borgström wird durch die Fleischproduktion zehnmal mehr Verschmutzung verursacht als durch Privathaushalte und dreimal mehr als durch die Industrie.
Die Erzeugung einer Kalorie tierischer Nahrung erfordert durchschnittlich 7 Kalorien pflanzlicher Nahrung. Allein in der Schweiz werden jährlich 60kg Fleisch pro Kopf verzehrt. Die Reduktion des schweizerischen Fleischkonsums um 10 Prozent hätte zur Folge, dass mit der dadurch frei werdenden Ackerfläche Getreide zur Ernährung von 60 Mio. Menschen vorhanden wäre.

Klima
Die Milliarden an Nutztiere, die Jahr für Jahr in der Intensivtierhaltung weltweit eingepfercht sind, erzeugen unvorstellbare Mengen Methan. Dieses bildet sich sowohl durch Verdauungsprozesse als auch durch Fäkalien. Wissenschaftlichen Berichten zufolge wird die Hitze durch das Methanmolekül 20mal wirksamer in der Atmosphäre gehalten als Kohlendioxid. Statistiken der amerikanischen Umweltschutzbehörde (EPA) belegen, dass Viehwirtschaft den grössten Einzelfaktor für Methanemissionen in den USA darstellt. Die Aufzucht von Tieren für Nahrung verursacht globale Erwärmung. Die Gase, die diese Ausscheidungen produzieren, sind eine der Hauptursachen für den sauren Regen. Dieser zerstört Wälder und ist für den Treibhauseffekt verantwortlich. Das von den Tieren ausgehende Methan entspricht 20 Prozent des Gesamtausstosses der giftigen Treibhausgase.

Energie
Mehr als ein Drittel der gesamten Rohmaterialien und des fossilen Brennstoffes werden für die Aufzucht von Tieren für den menschlichen Verzehr verbraucht. Die Produktion eines einzigen Hamburgers benötigt die gleiche Menge fossiler Brennstoffe wie ein Kleinwagen für eine Fahrt von 32 km. Der Wasserbedarf pro produziertem Hamburger würde ausreichen, um 17 mal zu duschen.

Wasser
Für die Herstellung von 100 Gramm Fleisch werden 2000 Liter Wasser benötigt. 100 Gramm Weizen können indessen mit lediglich 5 Liter Wasser zur Reife gebracht werden. Die Fleischindustrie verursacht die grösste Wasserverschmutzung. Durch das Anbringen von Tierdünger werden riesige Mengen an Giftstoffen wie Stickstoffe und Phosphir freigesetzt und gelangen in das Grundwasser. Auch die chemische Zusätze und Hormone, welche dem Tierfutter beigemischt werden, sind problematisch. Die langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen und die Natur sind noch weitgehend unbekannt. Die verbrauchte Wassermenge für die Produktion von 5 kg Fleisch entspricht dem durchschnittlichen Jahreswasserverbrauch von 2 Personen. Mit einer vegetarischen Ernährung verbraucht man somit durchschnittlich nur einen Drittel der Wassermenge, die eine carnivorische Ernährung erfordert. Die vegane Ernährung kommt sogar mit 4-mal weniger Wasser aus.

Land
Böden und Gewässer werden beim Futtermittelanbau und durch riesige Mengen anfallender Gülle vergiftet, beziehungsweise überdüngt. Etwa 80% der landwirtschaftlichen Fläche werden dafür benutzt, Tiere zu züchten. Auf einem Hektar Land können 22.500 kg Kartoffeln, jedoch nur Futtermittel zur Produktion von 185 kg Rindfleisch angebaut werden. Der Grossteil der pflanzlichen Erträge wird dafür verwendet, diese Tiere zu ernähren. So wird z.B. 70% der Getreideproduktion in Europa an Tiere verfüttert. Je nach Tierart werden bis zu zwölf Kalorien benötigt, um eine Kilokalorie Fleisch zu erzeugen. Somit ist der Bedarf an Weizen zur Verfütterung der Tiere extrem hoch.

Boden
Auf einer Schweinefarm mit 100 Tieren kommen täglich eine halbe Tonne Exkremente zusammen. Die Ausscheidungen einer Kuh entsprechen den Ausscheidungen von 16 Menschen. Durch die Säure der Gülle wird das Trinkwasser und der Boden stark belastet. Ueberdüngung der Böden durch die unausgewogene Bewirtschaftung ist seit Jahren auch ein politisches Thema.

Regenwald
Um zusätzliche Landwirtschaftsfläche für die Tierproduktion zu gewinnen werden jährlich 325.000 km² Regenwald vernichtet. Diese Fläche entspricht mehr als 45 Millionen Fussballfeldern. Für einen Hamburger aus Regenwald-Fleisch werden ca. 2 m² Regenwald gerodet.

Ozean
Das kommerzielle Fischen hat verheerende Folgen für das Öko-System der Meere.
Riesige Netze von mehreren Quadratkilometern Grösse, haben den Artenreichtum gegenüber vor 50 Jahren auf nur noch 10 % des Bestands schrumpfen lassen. Die Fischereiindustrie zerstört beim rücksichtslosen Ausfischen die Korallenbiotope, die Delfine und andere Säugetiere, die nicht als menschliche Nahrung in Frage kommen. Nicht Verwertbares wird tot zurück ins Wasser geworfen, was das natürliche Gleichgewicht der See zusätzlich empfindlich stört.


Umweltpolitik: Jetzt handeln!

Petition zur Einführung der Fleischsteuer